Erdogan verpasst der Opposition einen Maulkorb, So ist die Türkei nicht EU-reif, Erdogan islamisiert die Türkei... wer kennt sie nicht, die immer wieder gleichen, beliebig austauschbaren Schlagzeilen? Wenn es um den türkischen Präsidenten geht, sind sich PKK-freundliche Linke, opportunistische Grüne, geltungssüchtige Alevitenfunktionaere in der CDU und türkenfeindliche Pegida-Anhaenger einig: Er ist das Feindbild Nummer eins und die Antithese zum „aufgeklärten“, säkularistischen EU-Europa.
Unter den meisten türkischen Einwanderern ist er hingegen beliebter als jeder Politiker in der EU. Wenn er zu Besuch kommt, sind die Hallen überfüllt und er wird gefeiert wie ein Popstar. Der türkische Unternehmer Remzi Aru ist dem Phänomen Erdogan und der Frage auf den Grund gegangen, warum dieser trotz der heftigen Kritik aus Politik und Medien unter Auslandstürken in Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern Europas immer wieder mit deutlichen Mehrheiten gewählt wird und ein entscheidender Faktor eines neuen türkischen Selbstbewusstseins ist. Wer die Gedankenwelten der türkischen Einwanderercommunity verstehen möchte und sich schon immer gefragt hat, warum die Diskrepanz zwischen den konsumierten deutschen Nachrichten und den Fakten der Türkei so gewaltig ist, kommt um dieses Standardwerk nicht herum.