Unterweisung / Unterweisungsentwurf aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Religion als Schulfach, Note: 1,3, Universität Bielefeld (ev. Theologie), Veranstaltung: Wundergeschichten und ihre Verwendung im Religionsunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wundergeschichte lässt sich gut in die heutige Zeit übertragen. Es verhält sich nämlich so, dass Jesus sich in einer Dilemma-Situation befindet. Heilt er, so überschreitet er ein Gesetz und bringt sich selber in Gefahr, handelt er nicht, so erfüllt er das Gesetz, wiegt sich selbst in Sicherheit, leistet jedoch keine Hilfe. Solche Situationen sind ein relevantes Thema der Gesellschaft im Rahmen um die Diskussion "Zivilcourage".
Betrachtet man die Zeitungen, so liest man von "U-Bahn-Schlägern" und "Einbrüchen am helllichten Tag". In diesem Zusammenhang wird oft die Zivilcourage der Menschen kritisch diskutiert. Menschen greifen nicht ein, weil sie ihr eigenes Leben damit riskieren oder aber bestehende Regeln brechen und damit ihr eigenes Wohl gefährden. Auch im Klassenverband ist Zivilcourage eine wichtige soziale Komponente, die für das Zusammenleben der Schüler unabdingbar ist. So befinden sich auch Schüler oft in dem Dilemma, dass sie Gutes tun wollen, aber es nicht tun, weil es für sie scheinbar Schlechtes, in welcher Form auch immer, nach sich zieht.
Ein Beispiel: Zwei Schüler spielen auf dem Schulhof, der eine verletzt sich unglücklich und sein Knie blutet. Wie gewohnt, rennt sein Freund zum Lehrerzimmer, um Verbandszeug bei der Lehrerin anzufordern. Die Tür zum Lehrerzimmer steht offen, es ist jedoch keine Lehrkraft zu entdecken. Hier entsteht für den Schüler ein Dilemma. Es verhält sich nämlich so: Es ist ihm untersagt, das Lehrerzimmer zu betreten, will er seinem Freund helfen und das Verbandszeug aus dem Erste-Hilfe-Koffer holen, muss er diese Regel jedoch brechen und eventuelle Strafe auf sich nehmen. Auf dieser Dilemma-Situation soll die Unterrichtsstunde aufbauen.