Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität zu Köln (Seminar für neuere deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: ES: Heinrich von Kleist, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists Annäherung an den nationalen Themenkomplex lässt sich seit Beginn des dritten Koalitionskrieges gegen Frankreich im Herbst 1805 und dem verspäteten Eintritt Preußens in die antinapoleonische Front im Jahre 1806 beobachten. In erster Linie war es nämlich Napoleon, der Kleist zum politischen Aktivisten werden ließ und erst in zweiter Linie sein Verantwortungsgefühl für die Bewahrung der kulturellen Tradition des deutschen Volkes.
Der Nimbus der Unbesiegbarkeit Napoleons war 1808 dahin und sein Machtgefüge erschüttert, wodurch antinapoleonische Kräfte in Deutschland freigesetzt wurden. In Folge dessen eröffnete Österreich im Frühling 1809 den Krieg gegen das napoleonische Frankreich. Diese lang herbeigesehnte Möglichkeit einer politischen Einflussnahme ergriff Kleist nun mit großer Begeisterung und überraschender Militanz, wobei die aussagekräftigsten Zeugnisse in seinem 1808 verfasstem Drama „Die Herrmannschlacht“ und seinen politischen Schriften des Jahres 1809 zu finden sind.